Und das vor Weihnachten: Konsumlaune schlecht

Laut aktuellem GfK-Konsumklima-Barometer ist die Stimmung der deutschen Verbraucher so schlecht wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Was heißt das fürs Weihnachtsgeschäft?


Die hohe Inflation und weltwirtschaftliche Unsicherheiten dämpfen die Verbraucherstimmung in Deutschland. Internationale Risiken wie der Handelskonflikt Amerikas mit China und der EU, der näher rückende Brexit und die Diskussionen um den italienischen Staatshaushalt verunsicherten zunehmend deutsche Verbraucher, teilte die Nürnberger GfK mit. 

Zudem hätten die Menschen wegen der höheren Energie- und Nahrungsmittelpreise zuletzt weniger im Geldbeutel gehabt, so GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Benzin und Heizöl waren wochenlang spürbar teurer und haben die Inflation in Deutschland in die Höhe getrieben. So betrug die Preissteigerung im Oktober im Vergleich zum Vorjahr 2,5 % – der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Vor allem bei ihren Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung sind die Deutschen pessimistischer geworden – der entsprechende Wert sank zum zweiten Mal in Folge. Auch die Erwartungen an das eigene Einkommen gingen zurück, während die Sparneigung stieg. Die Deutschen legen also lieber wieder mehr Geld für schlechte Zeiten zurück.

Dabei ist die Lage am deutschen Arbeitsmarkt weiter sehr gut – und damit auch die Einkommensentwicklung. „Auch die Renten sollen im nächsten Jahr nochmals erhöht werden“, sagt Bürkl. Das führe dazu, dass sich die Verbraucher im Moment noch relativ unbeeindruckt zeigten, was ihre Konsumneigung angehe. Sprich: Die Konsumenten sind immer noch bereit, Geld für größere Anschaffungen auszugeben. „Das lässt für das Weihnachtsgeschäft hoffen“, sagte Bürkl. „Die Voraussetzungen sind gut.“

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht auch davon aus, dass sich die Deutschen in diesem Jahr bei Geschenken nicht zurückhalten. Erstmals würden voraussichtlich mehr als 100 Mrd. Euro für Spielzeug, Bücher, Schmuck, Parfüm, Gutscheine und andere Präsente ausgegeben, teilte der Verband mit. Jeder Kunde wolle laut einer HDE-Umfrage im Schnitt 472 Euro für Geschenke ausgeben – knapp sieben Euro mehr als 2017 (Quelle: faz.net).

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