Die Konzernleitung veröffentlichte Ende Jänner die überaus erfreulichen Zahlen des Geschäftsjahres 2017. Nachdem die Gruppe bereits im ersten Halbjahr 2017 um 1,2 % zulegen konnte, hat das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte alle Prognosen übertroffen.

Auch die Swatch Group hat schwierig Zeiten hinter sich. Doch Mitte letzten Jahres hat das Bieler Uhrenimperium die Trendumkehr geschafft. Auch die Swatch Group profitiert von einem erstarken der Nachfrage in Asien. Wobei alle Regionen Wachstum verbucht hätten. Im Dezember sei der zweitbeste Monatsumsatz in der Geschichte der Swatch Group realisiert worden, hieß es. Schon Mitte November sagte Swatch Group Chef Nick Hayek in einem Interview mit der NZZ: „Die Nachfrage ist so groß, dass wir nicht rechtzeitig liefern können.“

Wie die Swatch Group am Dienstag mitteilte, stieg der Nettoumsatz um 5,4 % auf 7,96 Mrd. Schweizer Franken (6,86 Mrd Euro) zu. Zu konstanten Wechselkursen belief sich das Plus auf 5,8 Prozent. Der Betriebsgewinn (Ebit) erhöhte sich gar um rund 25 % auf 1,00 Mrd. Franken. Unter dem Strich verbleibt ein Reingewinn in Höhe von 755 Mio. nach 593 Mio im Jahr 2016.

Umsatzsteigerungen wurden in allen Preissegmenten verzeichnet, so die Swatch Group in der Verlautbarung, insbesondere auch im unteren und mittleren Segment. Den stärksten Anstieg habe jedoch das Prestige- und Luxussegment gesehen. So habe Omega eine sehr starke Performance im zweiten Halbjahr gezeigt, ebenso wie die Schmucksparte mit Harry Winston.

Auch die Prognosen sind bestens: „Dynamisches Wachstum in allen Preissegmenten mit dem stärksten Anstieg im Prestige- und Luxussegment“, verlautbarte der Konzern am 30. Januar. Laut den offiziellen Exportzahlen, die ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurden, legten die Uhrenausfuhren 2017 insgesamt um 2,7% zu und wuchsen somit nur halb so rasch wie der Umsatz der Swatch Group. Somit hat die Swatch Group im vergangenen Jahr erneut Marktanteile gewonnen.

Damit ist Swatch stärker gewachsen als die Branche, die nach zwei rückläufigen Jahren aber ebenfalls wieder ein leichtes Wachstum bei den Exporten verzeichnete. Die Ausfuhren von Schweizer Uhren stiegen 2017 um 2,7 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken. Auch bei Richemont oder der LVMH-Group zeichnet sich nach einem erfreulichen Weihnachtsgeschäft eine Trendumkehr ab.

Ausblick 2018

Das Unternehmen spricht für 2018 von einem guten Start in allen Segmenten und gibt einen positiven Ausblick mit zahlreichen neuen Produktlancierungen. In aller Munde wird Omega als offizieller Zeitmesser bei den XXIII Olympischen Winterspielen in Südkorea sein, die am 9. Februar beginnen. Tissot, lt. Eigenangaben „eine der exklusiven Schweizer Marken mit über CHF 1 Mia Umsatz“, wird wieder offizieller Sponsor und Zeitmesser der Tour de France sein. Longines will mit der Kollektion Conquest V.H.P. (Very High Precision) nicht nur die Marktpräsenz erhöhen, sondern soll lt. Konzern auf dem besten Weg dazu sein, mittelfristig einen Umsatz von CHF 2 Mia zu erreichen.

Der offizielle Ausblick des Konzerns informiert: „Die Swatch Group erwartet ein weiteres sehr positives Wachstum in Lokalwährungen im 2018, dies nicht nur über die eigenen Absatzkanäle wie den Retail und den E-Commerce, sondern auch über Drittkanäle. Zudem wird das weitere Wachstum alle Produktionsbereiche auslasten.“

Kennzahlen 2017

• Nettoumsatz des Konzerns stieg zu konstanten Wechselkursen um 5.8% auf CHF 7 989 Mio, respektive auf CHF 7 960 Mio, +5.4% zu aktuellen Kursen.
• Umsatzwachstum um 7.3% im Bereich Uhren und Schmuck (ohne Produktion) zu konstanten Wechselkursen und 6.9% zu aktuellen Wechselkursen.
• Starke Beschleunigung im 2. Halbjahr im Bereich Uhren und Schmuck (ohne Produktion) um 12.2% zu aktuellen Kursen, im 4. Quartal sogar um 14.9%.
• Betriebsergebnis insgesamt um 24.5% verbessert auf CHF 1 002 Mio, im 2. Halbjahr sogar um rund 40%. Die operative Marge wuchs von 10.7% im Vorjahr auf 12.6%.
• Konzerngewinn um 27.3% auf CHF 755 Mio gesteigert, mit einer Nettomarge von 9.5% (Vorjahr: 7.9%).