Corona-Krise drückt Konsumklima auf tiefsten Stand seit 2009

Das Virus hat massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung: Starke Einbußen bei Konjunktur- und Einkommenserwartung sowie Anschaffungsneigung.


Das Marktforschungsinstitut GfK prognostiziert in seiner Konsumklimastudie für März 2020 für den April einen Wert von 2,7 Punkten – das sind 5,6 Punkte weniger als im Februar. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2009 während der Finanz- und Wirtschaftskrise (2,6 Punkte). „Handel, Hersteller und Dienstleister müssen sich auf eine Rezession einstellen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Wie schwer diese ausfällt, wird letztlich davon abhängen, wann die Wirtschaft wieder in eine Art Normalität zurückfindet.“ 

Neben Konjunktur- und Einkommenserwartung erleidet auch die Konsumneigung drastische Einbußen. Auf den Handel insgesamt werden schwere Zeiten zukommen. „Dieser Trend wird auch im März und unter Umständen in den Folgemonaten anhalten. Die ‚Stilllegung‘ des öffentlichen Lebens führt neben Hamsterkäufen auch zu einer Verlagerung des außer-Haus-Konsums in die privaten Wohnungen und Häuser der Haushalte und lässt die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr steigen“, so Dr. Robert Kecskes, GfK-Handelsexperte. Mittel- und langfristig wird sich auch der Lebensmitteleinzelhandel auf die wirtschaftlich unsichere Lage der Konsumenten einstellen müssen.

Verbraucher sehen auf Deutschland wirtschaftlich sehr schwierige Zeiten zukommen. Die Konjunkturerwartung büßt im März 20,4 Zähler ein und rutscht auf -19,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2012 mit -20,0 Punkten gemessen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus gut 27 Zähler.

Die Angst vor Jobverlust ist laut GfK innerhalb kürzester Zeit stark gestiegen. Einbrechende Konjunkturaussichten führen auch zu starken Einbußen bei der Einkommenserwartung. Der Indikator verliert 13,4 Zähler und steht nun bei 27,8 Punkten. Dies ist der niedrigste Wert seit genau sieben Jahren. Die zunehmende Verunsicherung durch eine instabiler werdende Beschäftigungslage mit steigenden Zahlen bei Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sorgt laut GfK für den wachsenden Einkommenspessimismus (Quelle: handelsjournal.de).

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