Breitling sagt ab – Kommentar

Zur Absage von Breitling an die Baselworld kommentiert Ulrich Voß, Chefredakteur von „Blickpunkt Juwelier“.


Dieser Schritt war zu erwarten. Breitling macht sein eigenes Ding. Die Baselworld ist für die Breitling-Strategie lediglich eine nette Ergänzung. Mehr nicht. Zudem kommt die Messe, so die offizielle Begründung des Absagers, im nächsten Jahr zu spät. Mit Neuheiten will man nicht bis Ende April warten. Viel lieber als fremdbestimmte Messe entscheidet sich Breitling für eigene Events und lokale Roadshows. Aus Sicht des Herstellers ist diese Entscheidung richtig. Zumal das Unternehmen ohnehin gerade dabei ist, seinen neuen Markt in Asien aufzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen kann ein (später) Messetermin in Europa nun wirklich kein großer Beitrag sein.

Die Party-Marke zieht also selbst los. Richtig aus Sicht der Marke. Symptomatisch aus Sicht des europäischen Juweliers. Auf welche Lieferanten kann man sich verlassen und mit welchen langfristig planen? Der AP-Geist schwebt über der Breitling-Entscheidung. Zu viele Parallelen gibt es zwischen der Strategie von Audemars Piguet und Breitling. Kommt auch bei Breitling erst die Messe-Absage, dann die Absage an die europäischen Händler, der eigene Vertrieb, vielleicht sogar mit eigenem After-Sales-Service? Die Signale, die Breitling derzeit aussendet, können dem Konzessionär nicht egal sein.

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