Alles eitel Wonne in München?

Kurz nachdem die 42. Inhorgenta Munich ihre Pforten schloss, war er auch schon da – der offizielle Schlussbericht der Messe für das Jahr 2015. Darin zu lesen: Viel Lob von zufriedenen Ausstellern und Besuchern. Sind nun doch alle Zweifel, die es im Vorfeld gab, verschwunden? DERJUWELIER.at zeigt einen Rückblick mit Einblick.

„Aussteller sehr zufrieden mit der hohen Ordertätigkeit. Hohe Qualität der Fachbesucher. Internationalität der Besucher gestiegen.“ Mit diesen Worten startet der Schlussbericht der 42. Inhorgenta Munich, die von 20. bis 23. Februar stattfand. Liest man diesen Bericht, scheint alles eitel Wonne gewesen zu sein.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt doch, dass es auch Schwächen und Rückgänge gegenüber dem Vorjahr gab. Klingen 1.055 Aussteller für 2015 äußerst positiv, so zeigt doch der Vergleich mit dem Vorjahr, dass es hier einen Rückgang gab. Denn 2014 präsentierten immerhin 1.197 Aussteller ihre Neuheiten auf der Inhorgenta. Immerhin heißt das: 142 Stände blieben leer. Oder wurden gar nicht besetzt – was der Wegfall der Trendhalle B3 zeigte. Doch auch in den verbleibenden Hallen herrschte teils Leere, die auffällig war. So war sowohl von Seiten einiger Aussteller, aber auch von Besucherseite zu vernehmen, dass die breiten Gänge (in denen am Freitag wenig Frequenz zu spüren war) und auch die zahlreichen Lounge- und Sitzgelegenheiten doch zu denken geben.

„Jedes Jahr wird neu entschieden“

Im Gespräch mit den Ausstellern war oft zu hören: „Nur der Messe wegen müssen wir nicht hier her kommen. Es wird jedes Jahr aufs Neue entschieden, ob wir auf der Inhorgenta ausstellen oder nicht.“ Von „wenig Entgegenkommen von Seiten der Messe“ wurde ebenso gesprochen, wie von „neuen Vertriebsmöglichkeiten“. So gibt die Messe in ihrer Presseaussendung zwar an, dass 94 Prozent der Befragten die Inhorgenta Munich als ausgezeichnet, sehr gut oder gut beurteilten, im Jahr davor waren es noch 99 Prozent. Auch bei den Besucherzahlen war ein deutlicher Rückgang zu spüren. Kamen 2014 knapp 30.000 Fachbesucher auf die Messe, um sich zu informieren, waren es in diesem Jahr rund 26.000 Besucher.

Im Großen und Ganzen zufrieden

Trotz einiger negativer Punkte, die von den Ausstellern zu hören waren, war der Tenor doch ein positiver. Viele meinten, dass zwar die Frequenz rückgängig war, die Order jedoch zufriedenstellend. Abgerechnet wird zum Schluss. Welchen Erfolg die Aussteller auf der Messe dann reell verzeichnen können, das wird sich erst in den nächsten Wochen herausstellen. Klar ist jedoch – und so die einstimmige Quintessenz: Es wird sich etwas verändern müssen, wenn die Inhorgenta Munich weiterhin ihrem Ruf gerecht werden will. Denn noch mehr wegbröselnde Aussteller, wird man sich nicht leisten können. Bleibt abzuwarten, wie die neue Projektleiterin Stephanie Mändlein dem entgegenwirken wird.

Das waren die Aussteller – eine Auswahl (alphabetisch gereiht)

bastian inverun

Erstmals mit dem neuen österreichischen Vertriebspartner Agentur Schneider präsentierte sich die Bremer Schmuckmarke bastian inverun auf der Inhorgenta. Großes Know-how und qualitativ hochwertige Produkte stehen dabei im Mittelpunkt. Hohen Anklang fand neben der aktuellen Kollektion die diesjährige apfelgrüne, sommerlich-frische Dekoration, die die vielen Besucher zum Verweilen einlud.

“Wir sind mit der Messe zufrieden. Unser Einsatz für die Messe im Vorfeld und die Marktveränderungen der letzten Zeit sind uns zu Gute gekommen. Wir merken, dass die Nachfrage nach echtem, persönlichkeitsstarkem Schmuck deutlich steigt. Die Juweliere haben erkannt, dass dieses Schmucksegment sehr wichtig für ihre Differenzierung und Marktpositionierung ist.Wir erhoffen uns für die Zukunft eine noch stärkere internationale Ausrichtung der Messe. Es wichtig neue Impulse zu bekommen – nicht nur von Kunden- sondern auch von Ausstellerseite.” Axel Fritsch (Geschäftsführer bastian GmbH & Co. KG)

bellaluce / Giloy

Ausgehend von der Diamantkompetenz des Hauses war es naheliegend, so die Hersteller, auch Trauringe zu lancieren. Genau das wurde auf der Inhorgenta gemacht – unter dem Namen Giloy werden ab sofort auch diese Liebessymbole angeboten.

Bruno Mayer

Mit den beiden Marken des Hauses Elaine Firenze und Viventy war Bruno Mayer einmal mehr Fixpunkt auf der Inhorgenta. Großes Thema in diesem Jahr bei Viventy: Medaillons und Amulette in Herzform mit perfektem Display.

Capolavoro

Capolavoro präsentiert sich mit neuem gelungenem Markenauftritt. Edles Petrolblau vereint sich mit frischem Türkis. Die Kollektionen wurden in vier Linien präsentiert, darunter in der Sparte „Jewelled Love“ erstmals als Ergänzung zu den Verlobungsringen auch Eheringe, die mit allen Gravuren individualisiert werden können.

DiamondGroup

Standtechnisch das Highlight der Messe war wohl die DiamondGroup, die keine Kosten und Mühen scheute und ein meterlanges Sushi-Band durch ihren Stand laufen ließ. Angerichtet waren dort feinstes Gold, garniert mit funkelnden Diamanten.

Endless

Mit einem noch größeren Stand als bei ihrer Premiere im Vorjahr konnte die dänische Trendmarke Endless auf der Messe zahlreiche Besucher anlocken. Besonderes Highlight: die Kooperation mit Latin-Queen Jennifer Lopez.

Engelsrufer

Weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmt Engelsrufer. Die Neuheiten für dieses Jahr: herzförmige Käfige und Klangkugeln, schwarz rhodiniertes Silber. Und ganz aktuell die vielversprechenden Chakra-Anhänger mit bunten Klangkörpern.

Junghans

Der deutsche Uhrenhersteller zeigte passend für die sommerliche Saison, in der maritime Themen immer aktuell sind, Modelle von max bill by junghans mit blauen und roten Ziffern und Band. Lange erwartet: Im September kommen Funk-Damenuhren auf den Markt.

Meister

Nicht nur mit Neuheiten für den Trauringmarkt, sondern auch mit einem gelungenen Relaunch der MMA Männeraccessoires konnte Meister überzeugen. Aktuell: Kombinationen mit lässigem Carbon für Männer mit Stil.

No 1 Diamonds

Die Premiere schlechthin auf der Inhorgenta feierte Falk Dettinger mit seiner neuen Verlobungsringmarke No 1 Diamonds. Klassisch, edel, zeitlos und doch modern präsentieren sich die Ringe fürs ersehnte Ja.

Time Mode

Gleich zwei neue Marken präsentierte Time Mode auf der Inhorgenta. Ganz dem Bangles-Trend verschrieben hat sich das Klagenfurter Team mit Chrysalis, der steigenden Nachfrage nach Schmuck mit Symbolcharakter folgt Julie Julsen mit Lebensbaum-Anhängern. Brandneu vorgestellt: Ohrringe mit Lebensbaum-Motiv.

TW Steel

Die „Big Watches“-Marke stellte ihre Kooperation mit Yamaha und MotoGP-Größe Valentino Rossi vor. Rasant war auch der Messeauftritt mit einer Yamaha-Maschine als Dekoelement, auf dem auch Unternehmensgründer Jordy Cobelens und Philipp Kohlermann Platz nahmen.

Xenox

Bei Xenox wurde in eindrucksvoller Weise gezeigt, wie Dekoration auch beim Juwelier mit einfachen Mitteln funktionieren kann und als Eyecatcher wahrgenommen wird. Eine gute Möglichkeit für den Fachhandel, sich inspirieren zu lassen.

Geschäftsführer, Manfred Stütz meinte in einem Interview: “Die ständige Suche nach neuen Ansätzen, um für die Kunden noch attraktiver zu werden, treibt die österreichische Schmuckmarke XENOX Jewels an. Das verlangt ein gutes Management mit Ideen und dem Mut zur Veränderung.”

Mit Inspiration als Marketing konnte das Unternehmen auf der Inhorgenta Munich Kunden mit Ästhetik, also einer ansprechenden Präsentation, überzeugen und auch mit Haptik. Das Sortiment der Marken XENOX und Myns-that’s my secret wurden abwechslungsreich und nach Themen dargestellt. Es wurde in eine erlebnisorientierte Inszenierung investiert, was bei langjährigen Partnern und Neukunden gut ankam.

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