C.Hafner: So attraktiv ist der Altgoldankauf

Die Kombination von Altgoldankauf und Ring-Rohlingen der Scheideanstalt ist unschlagbar. „Blickpunkt Juwelier“ hat sich in der Branche umgehört und wollte von Händlern wissen, zu welchen Konditionen sie Altgold und Brillanten einkaufen und wie sie letztlich kalkulieren.


Am meisten Spaß haben Juweliere der Umfrage zufolge überraschenderweise nicht beim Ankauf von Altgold, sondern bei den Steinen. Wer sich auskennt, kann hier besonders profitieren. Goldschmiede oder Juweliere können hier, wenn sie sich bei der Qualität der Steine sicher sind, ein Drittel des Listenpreises berechnen. Warum so wenig? Auf diese Frage gab es bei der Umfrage von „Blickpunkt Juwelier“ eine neudeutsche Formulierung als Antwort: „Weil wir es können.“ Denn einen klassischen Mitbewerber gibt es nicht beim Ankauf von Brillanten. Angekauft wird der Umfrage zufolge ab einer Größe von 0,15 Carat, und auch nur Brillanten und keine Alternativschliffe beziehungsweise Farbedelsteine. Die Erfahrungen von vielen Profi-Ankäufern, die meist keine Gemmologen sind, zeigen, dass ein Drittel des Listenpreises viel ist. Denn oftmals wird für Steine gar nichts bezahlt, sondern sie gehen im Altgold-Gewicht unter.

Bei der Berechnung des Altgoldes gibt es unterdessen größere Unterscheide, die letztlich auch wieder an der Mitbewerbersituation festgemacht werden können. Die Faustregel des Zentralverband Uhren, Schmuck Zeitmesstechnik (siehe Extrakasten) rund 55 % des Tageskurses anzurechnen, ist in Regionen mit starkem Mitbewerb nicht durchsetzbar. In unserer Umfrage hatte ein Juwelier gar die aktuellen Mitbewerberzahlen parat. Dieser zahlt 18 Euro für das Gramm 14-Karatgold. Macht 32 Euro pro Gramm Feingold – bei 34 Euro Tageskurs. Wer hier 45 % weniger bezahlt, wie vom Zentralverband empfohlen, wird das Geschäft höchstwahrscheinlich nicht machen. Unter 20 % des Tageskurses solle es aber auch nicht gehen, sagte ein Insider.

Wie attraktiv der Goldankauf derzeit ist und bleiben wird, macht Birgitta Hafner von der Scheideanstalt C. Hafner deutlich: „Es ist noch immer genügend Edelmetall in Umlauf, denn die Schatullen der Kunden sind noch immer gut gefüllt.“ Doch viele Kunden hätten zu alten, aus der Mode gekommenen Schmuckstücken keine emotionale Beziehung mehr. Eine gute Möglichkeit sei es daher, sie durch Altgoldankauf in ein zeitgemäßes Schmuckstück zu verwandeln.

Fakten-Check: Wie beim Goldankauf kalkulieren?

Der Zentralverband Uhren, Schmuck Zeitmesstechnik legt für die Berechnung des Goldpreises den tagesaktuellen Börsenkurs zu Grunde. Abzüglich:

10 % Analyse und Untersuchungskosten
10 % Vorfinanzierung und Kursrisiko
15 % Gebühren für Scheideanstalt
10 % Gewinnspanne

verbleiben: 55 % des Tageskurses

Der Zentralverband rät seinen Mitgliedern also, 55 % des tagesaktuellen Börsenkurses beim Ankauf von Altgold zu verrechnen.

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